Saturday 16 November 2019

Much ado about nothing – Shakespeare





“Don John:
There is no measure in the occasion that breeds
It; therefore the sadness is without limit.
Conrade:
You should hear reason.
Don John:
And when I have heard it what blessing bringeth
It?
Conrade:
If not a present remedy, yet a patient sufferance.
Don John:
(…) I cannot hide what I am: I must be sad when I have cause,
And smile at no man’s jests; eat when I have
Stomach, and wait for no man’s leisure.” (Shakespeare, 1992, p.524).

“Benedick:
Well, every one can master a grief but he that has it.” (Shakespeare, 1992, p.533).


“Benedick:
(…) for man is a giddy thing, and this is my conclusion.” (Shakespeare, 1992, p.549).


King Henry the Fifth – William Shakespeare


“O for a muse of fire, that would ascend
The brightest heaven of invention, -
A kingdom for a stage, princes to act,
And monarchs to behold the swelling scene!
Then should the warlike Harry, like himself,
Assume the port of Mars; and at his heels,
Leasht in like hounds, should famine, sword and fire,
Couch for employment.” (Shakespeare, 1992, p.485).





“Archbishop of Canterbury:
(…) A thousand pounds a year: thus runs the bill.
Bishop of Ely:
This would run deep.
Archbishop of Canterbury:
                                   ‘Twould drink the cup and all.” (Shakespeare, 1992, p.486).

  
“King Henry:
No king of England if not king of France.” (Shakespeare, 1992, p.493).


“Chorus:
Now entertain conjecture of a time
When creeping murmur and the poring dark
Fills the wide vessel of the universe.
From camp to camp, though the foul womb of night,
The hum of either army stilly sounds,
That the fixt sentinels almost receive
The secret whispers of each other’s watch:
Fire answer fire.” (Shakespeare, 1992, p.503).

“Michael Williams:
We see yonder the beginning of the day, but I
Think we shall never see the end of it.” (Shakespeare, 1992, p.504)


King Henry:
The king
Is not bound to answer the particular endings of
his soldiers, the father of his son, nor the master
of his servant.
(…) Every subject’s duty is the king’s; but every subject’s soul is his own.” (Shakespeare, 1992, p.505).


King Henry:
“Wherein thou art less happy being fear’d
Than they in fearing.
(…)
Not all these, laid in bed majestical,
Can sleep so soundly as the wretched slave,
Who, with a body fill’d and vacant mind,
Gets him to rest, cramm’d with distressful bread.
(…) Winding up days with toil and nights with sleep,
Had the fore-head and the vantage of a king,
The slave, a member of the country’s peace
Enjoys it; but in gross brain little wots
What watch the king to maintain the peace,
Whose hours the peasant best advantages.” (Shakespeare, 1992, p.506).

“King Henry:
(…)
If we are markt to die, we are enow
To do our country loss; and if to live,
The fewer men, the greater the share of honor.
God’s will! I pray thee, wish not one man more.
(…)
Rather proclaim it, Westmoreland, through my host,
That he which hath no stomach to this fight,
Let him depart; his passport shall be made,
And crowns for convoy put into his purse:
We would not die in that man’s company
That fears his fellowship to die with us” (Shakespeare, 1992, p.508).

“Katharine:
Is it possible dat I should love de enemy of France.
Henry:
No; it is not possible you should love the enemy
Of France, Kate: but, in loving me, you should
Love the friend of France; for I love France so well,
That I will not part with a village of it; I will have
It all mine: and, Kate, when France is mine and
I am yours, then yours is France and you are
Mind.
Katharine:
I cannot tell vat is dat.
King Heny:
No, Kate? I will tell thee in French; which I am
sure will hang upon my tongue like a new-mar-
ried wife about her husband’s neck, hardly to be
shook off. (…)
                                   It is as easy for me,
Kate, to conquer the kingdom, as to speak so
Much more French: I shall never move thee in
French, unless it be to laugh at me.” (Shakespeare, 1992, p.517).

“King Henry:
It is not fashion for the maids in France to kiss
Before they are married, would she say?
Alice
Qui, vraiment.
King Henry:
O Kate, nice customs court’sy to great kings.
Dear Kate, you and I cannot be confined within
the weak list of a country’s fashion: we are the makers of the manners.” (Shakespeare, 1992, p.517).

“Chorus:
Thus far, with rough and all unable pen,
Our bending author hath pursued the story;
In little room confining mighty men,
Mangling by starts the full course of their glory.
Small time, but in that small, most greatly liv’d
This star of England: fortune made his sword;
By which the world’s best garden he achieved,
And of it left his son imperial lord.” (Shakespeare, 1992, p.519).


Saturday 31 August 2019

Rainer Maria Rilke – Die schönsten Gedichte 1997


 Some is great. Some sounds like real kitsch to me. Maybe later in life. Maybe. 

„Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringern,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.“ (Rilke, 1997, p.9).



 „Mein Leben ist nicht diese steile Stunde,
darin du mich so eilen siehst.
(...)
Ich bin die Ruhe zwischen zweien Tönen.“ (Rilke, 1997, p.12).

„Das Erz hat Heimweh. Und verlassen
Will es die Münzen und die Räder,
die es ein kleines Leben lehren.
Und aus Fabriken und aus Kassen
Wird es zurück in das Geäder
Der aufgetanen Berge kehren,
die sich verschließen hinter ihm.“ (Rilke, 1997, p.18).

 „Zwei Becken, eins das andre übersteigend
Aus einem alten Marmorrand,
und aus dem obren Wasser leis sich neigend
zum Wasser, welches unten wartend stand,

dem leise redenden entgegenschweigend
und heimlich, gleichsam in der hohlen Hand,
ihm Himmel hinter Grün und Dunkel zeigend
wie einen unbekannten Gegenstand;

sich selber ruhig in der schönen Schale
verbreitend ohne Heimweh, Kreis aus Kreis,
nur manchmal träumerisch und tropfenweise

sich niederlassend an den Moosbehhängen
zum letzten Spiegel, der sein Becken leis
von unten lächelnd macht mit Übergängen.“ (Rilke ‚Römische Fontäne‘, 1997, p.45).


„Er wußte nur vom Tod was alle wissen:
Daß er uns nimmt und in das Stumme stößt.
Als aber sie, nicht von ihm fortgerissen,
nein, leis aus seinen Augen ausgelöst,

hinüberglitt zu unbekannten Schatten,
und als er fühlte, daß sie drüben nun
wie einem Mond ihr Mädchenlächeln hatten“ (Rilke ‚Der Tod der Geliebten‘, 1997, p.48).

„Das Rosen-Innere

Wo ist zu diesem Innen
Ein Außen? Aus welches Weh
Legt man solches Linnen?
Welche Himmel spiegeln sich drinnen
In dem Binnensee
Dieser offenen Rosen,
dieser sorglosen, sieh:
wie sie lose im Losen
liegen, als könnte nie
eine zitternde Hand sie verschütten.
Sie können sich selber kaum
Halten; viele ließen
Sich überfüllen und fließen
Über von Innenraum
In die Tage, die immer
Voller und voller sich schliessen,
bis der ganze Sommer ein Zimmer
wird, ein Zimmer in einem Traum.“ (Rilke ‚Das Rosen Innere, 1997, p.51).

„... Denn das Schöne ist nichts
Als der Schrecklichen Anfang, den wir noch gerade ertragen,
und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmäht,
uns zu zerstören.“ (Rilke ‚Duineser Elegien: Die erste Elegie‘, 1997, p.57).

„... Nicht, daß du Gottes ertrügest
Die Stimme, bei weitem. Aber das Wehende höre,
die ununterbrochene Nachricht, die aus Still sich bildet.
Es rauscht jetzt von jenem jungen Toten zu dir.“ (Rilke ‚Duineser Elegien: Die erste Elegie‘, 1997, p.58).

„Seltsam die Wünsche nicht weiterzuwünschen. Seltsam,
alles, was sich bezog, so lose im Raume
flattern zu sehen.“ (Rilke ‚Duineser Elegien: Die erste Elegie‘, 1997, p.59).

„Schließlich brauchen sie uns nicht mehr, die Frühentrückten, man entwöhnt sich des Irdischen sanft, wie man den Brüsten
Milde der Mutter entwächst.“ (Rilke ‚Duineser Elegien: Die erste Elegie‘, 1997, p.59).

„... Schmeckt denn der Weltenraum,
in dem wir uns lösen, nach uns? Fangen die Engel
wirklich nur Ihriges auf, ihr Entströmtes,
oder ist manchmal, wie aus Versehen, ein wenig
unsres Wesens dabei?“ (Rilke ‚Duineser Elegien: Die zweite Elegie‘, 1997, p.62).

„Wer aber sind sie, sag mir, die Fahrenden, diese ein wenig
Flüchtigern noch als wir selbst, die dringend von früh an
Wringt ein wem, wem zu Liebe
Niemals zufriedener Wille? Sondern er wringt sie,
biegt sie, schlingt sie und schwingt sie,
wirft sie und fängt sie zurück.“ (Rilke ‚Duineser Elegien: Die erste Elegie‘, 1997, p.70).

 „Und plötzlich in diesem mühsamen Nirgends, plötzlich
Die unsägliche Stelle, wo sich das reine Zuwenig
Unbegreiflich verwandelt -, umspringt
In jenes leere Zuviel.“ (Rilke ‚Duineser Elegien: Die fünfte Elegie‘, 1997, p.73).

„Nirgends, Geliebte, wird Welt sein, als innen. Unser
Leben geht hin mit Verwandlung. Und immer geringer
Schwindet das außen.“ (Rilke ‚Duineser Elegien: Die siebente Elegie‘, 1997, p.77).

Über das Tier:  „... Doch sein Sein ist ihm
Unendlich, ungefaßt und ohne Blick
Auf seinen Zutand, rein, so wie sein Ausblick.
Und wo wir Zukunft sehn, dort sieht er Alles
Und sich in Allem und geheilt für immer.“ (Rilke ‚Duineser Elegien: Die achte Elegie‘, 1997, p.81).

„Und wir: Zuschauer, immer überall,
dem alten zugewandt und nie hinaus!
Uns überfüllts. Wir ordnens. Es zerfällt.
Wir ordnens wieder und zerfallen selbst.“ (Rilke ‚Duineser Elegien: Die achte Elegie‘, 1997, p.82).

„Siehe, ich lebe. Woraus? Weder Kindheit noch Zukunft
Werden weniger .... Überzähliges Dasein
Entspringt mir im Herzen.“ (Rilke ‚Duineser Elegien: Die neunte Elegie‘, 1997, p.85).

„Sie schlief die Welt, Singender Gott, wie hast
Du sie vollendet, daß sie nicht begehrte,
erst wach zu sein? Sie, sie erstand und schief.“ (Rilke ‚Die Sonette an Orpheus: Erster Teil II‘, 1997, p.94).

„Gesang, wie du ihn lehrst, ist nicht Begehr,
nicht Werbung um ein endlich noch erreichtes;
Gesang ist Dasein. Für den Gott ein Leichtes.
Wann aber sind wir?“ (Rilke ‚Die Sonette an Orpheus: Erster Teil III ‘, 1997, p.95).

„Wandelt sich rasch auch die Welt
Wie Wolkengestalten,
alles Vollendete fällt
heim zum Uralten.“ (Rilke ‚Die Sonette an Orpheus: Erster Teil XIX ‘, 1997, p.111).

„Was sich im Bleiben verschließt, schon ists das Erstarrte;
Wähnt es sich sicher im Schutz des unscheinbaren Grau’s?
Warte, ein Härtestes warnt aus der Ferne das Harte.
Wehe-: abwesender Hammer holt aus!

Wer sich als Quelle ergießt, den erkennt die Erkennung;
Und sie führt ihn entzückt durch das heiter Geschaffne.“ (Rilke ‚Die Sonette an Orpheus: Zweiter Teil XII ‘, 1997, p.130).

„Stiller Freund der vielen Fernen, fühle,
wie dein Atem noch den Raum vermehrt.
Im Gebälk der finstern Glockenstühle
Laß dich Läuten. Das, was an dir zehrt,

wird ein Starkes über dieser Nahrung.
Geh in der Verwandlung aus und ein.
Was ist deine leidendste Erfahrung?
Ist dir Trinken bitter, werde Wein.

Sei in dieser Nacht aus Übermaß
Zauberkraft am Kreuzweg deiner Sinne,
ihrer seltsamen Begegnung Sinn.

Und wenn dich das Irdische vergaß,
zu der stillen Erde sag: Ich rinne.
Zu dem raschen Wasser sprich: Ich bin.“ (Rilke ‚Die Sonette an Orpheus: Zweiter Teil XXIX‘, 1997, p.147).

„Härte schwand. Auf einmal legt sich Schonung
An der Wiesen aufgedecktes Grau.
Kleine Wasser ändern die Betonung.
Zärtlichkeiten, ungenau,

greifen nach der Erde aus dem Raum.“ (Rilke ‚Vorfrühling‘, 1997, p.157).