One of the best looking books I own. This works against its ideas, but it is fantastic looking and it feels great to own it.
“Even now,
Germany insists on content over form, if the concept of coolness had existed in
Kraus’s time, he might have said that Germany is uncool. (…) It doesn’t even
matter what you’re creating on your MacBookAir. Simply using a MacBookAir
experiencing the elegant design of its hardware and software, is a pleasure in
itself, like walking down a street in Paris. (…) As Kraus says of Germanic
life, the PC ‘sobers’ what you’re doing; it allows you to see it unadorned.”
(Franzen, 2013, p.9). “Die romanische Kultur macht jedermann zum Dichter. Da
ist die Kunst keine Kunst. Und der Himmel eine Hölle.” (Kraus in Franzen, 2013,
p.12).
“The
restlessness of who or what is considered hip nowadays may be an artefact of
what Marx famously identified as “the restlessness” nature of capitalism. One
of the worst things about the Internet is that it tempts everyone to be a
sophisticate – to take positions on what is hip.” (Franzen, 2013, p.10). “But
the actual substance of our daily lives is total electronic distraction. We
can’t face the real problems, we spent a trillion dollars not really solving a
problem in Iraq. (…) Our situation looks quite a bit like Vienna’s in 1910.”
(Franzen, 2013, p.14).
“The logic says
that if we want things like Zappos.com or home DVR capability – and who
wouldn’t want them? – we need to say goodbye to job stability and hello to a
lifetime of anxiety. We need to become as restless as capitalism itself.”
(Franzen, 2013, p.141). “Denn der Verstand verstand nicht, daß er mit
Entfernung vom Geist zwar innerhalb der Generation wachsen konnte, aber die
Fähigkeit verlor, sich fortzupflanzen.” (Kraus in Franzen, 2013, p.142). “I
don’t mind technology as my servant; I mind it only as my master.” (Franzen,
2013, p.142).
“But read
feullitons closely and you’ll see that they are the opposite of personal.
Feuilltons are mass-produced, fast-moving, and seriously addictive commodities
that are overrunning the space in which actual literature is read, and
undermining the ability of newspaper readers to develop their own imaginative
responses to the news – or anything else, for that matter.” (Franzen, 2013,
p.33). “the feuilleton resembles the blog even more closely. (…) we’re
experiencing a re-emergence of the problems that Kraus was fixated with: the
ascendance of an impressionistic journalistic form that has institutional
cachet but is of questionable quality as both reportage and self-expression.”
(Franzen, 2013, p.44).
“Er glaubt an
den metaphysischen Weg des Gedankens, der ein Miasma ist, während die Meinung
kontagiös ist, also unmittelbarer Ansteckung braucht, um übernommen zu warden.”
(Kraus in Franzen, 2013, p.88). “Alles Geschaffene bleibt, wie es da war, eh es
geschaffen wurde. Der Künstler holt ein fertiges vom Himmel herunter. Die
Ewigkeit ist ohne Anfang.” (Kraus in Franzen, 2013, p.88). “Wissenschaft ist
Spektralanalyse; Kunst ist Lichtsynthese. Der Gedanke ist in der Welt, aber man
hat ihn nicht.” (Franzen, 2013, p.90).
“Bei Artisten
ist jeder Grundsatz unzulässig, denn diese sind Meister des Wortes, handhaben
es zu jedem beliebigen Zwecke, prägen es nach Willkür (…) Und die Masse von
Autoren, die dem Wort gehorchen, gibt es leider nur spärlich. Das sind
Künstler. Talent haben die anderen.” (Franzen, 2013, p.128).
“Fünfzig Jahre
läuft schon die Maschine, in die vorn der Geist hineingetan wird, um hinten als
Druck herauszukommen, verdünnend, verbreitend, vernichtend. Der Geber verliert,
die Beschenkten verarmenen, und die Vermittler haben zu leben.” (Kraus in
Franzen, 2013, p.146). “For Kraus, the infernal thing about newspapers was
their fraudulent coupling of Enlightenment ideals with a relentless and
ingenious pursuit of profit and power.” (Franzen, 2013, p.146).
“Kraus fought to
keep open space for the imagination by campaigning against the modern things
that got in its way: the feuilleton with its addictive, and thus lucrative,
offering of prepackaged emotional responses to the news; (…) But another part
of Kraus’s response was to promote Enlightenment in the Kantian sense. (…) to
see writing as the result of mystical submission to language.” (Franzen, 2013,
p.155).
“Nestroy hat aus
dem Staat in die Welt gedacht. Heine von der Welt in den Staat. Und das ist
mehr. Nestroy bleibt der Spaßmacher, den sein Spaß, der von der Hobelbank zu
den Sternen schlug, kam von der Hobelbank, und von den Sternen wissen wir
nichts. Ein irdischer politiker sagt uns mehr als ein kosmischer Hanswurst.”
(Kraus in Franzen, 2013, p.162). “Wenn Kunst nicht das ist, was sie glauben und
erlauben, sondern die Wegweite ist zwischen einem Geschauten und einem
Gedachten, von einem Rinnsal zur Milchstrasse die kürzeste Verbindung, so hat
es nie unter deutschem Himmel einen Läufer gegeben wie Nestroy.” (Kraus in
Franzen, 2013, p.164). “Dieser völlig
sprachverbuhlte Humor, bei dem Sinn und Wort sich fangen, umfangen, und bis zur
Untrennbarkeit, jab is zur Unkenntlichkeit halten.” (Kraus in Franzen, 2013,
p.182).
“Die angeschaute
Realität ins Gefühl aufgenommen, nicht befühlt, bis sie zum Gefühl passe Man könnte daran die Methode aller
Poeterei, aller Feuilletonlyrik nachweisen, die ein passendes Stück Aussenwelt
sucht, um eine vorrätige Stimmung abzugeben.” (Kraus Franzen, 2013, p.200).
“Was hat Nestroy
gegen seine Zeitgenossen? Wahrlich, er übereilt sich. Er geht antizipierend
seine kleine Umwelt mit einer Schärfe an, die einer späteren Sache würdig
ware.” (Kraus in Franzen, 2013, p.246). “Daß der Zweck das Mittel ist, das
Mittel zu vergessen.” (Kraus in Franzen, 2013, p.246).
“Die Organe
dieser Zeit widersetzen sich der Bestimmung aller Kunst, in das Verständnis der
Nachlebenden einzugehen. Es gibt keine Nachlebenden mehr, es gibt nur noch
Lebende, die ein große Genugtuung darüber äußern, daß es sie gibt, daß e seine
Gegenwart gibt, die sich ihre Neuigkeiten selbst besorgt und keine Geheimnisse
vor der Zukunft hat.” (Kraus in Franzen, 2013, p.252).