The first
story ‚Der gefälschte Koupon, tells the story of how one evil is followed by
others. First, two students forge a coupon and the recipient tries to pass it
on, is getting sued for it, and so evil passes on like a baton.
„Vor der Geschichte mit dem
Koupon hatte Wasilij immer nicht glauben wollen, daß die Herrschaften gar kein
Gesetz darüber besäßen, wie man leben müsse.“ (Tolstoi, 1990, p.13). „gelangte
er endgültig zu der Überzeugung, daß es keine Gesetze gebe und man nur zu
seinem Vergnügen leben müsse. Und so lebte er nun. Er fing damit an, daß er,
wenn er Besorgungen für die Hausbewohner zu machen hatte, einen Teil des ihm
anvertrauten Geldes unterschlug.“ (Tolstoi, 1990, p.25).
In this
story, but also in the ones that follo, Tolstoj makes you feel the difference
between knowledge and wisdom.
„Vater Michail Wwedenskij hatte
die geistliche Akademie absolviert und glaubte daher nichts von dem wozu er
sich öffentlich bekannte und was er predigte. Er glaubte nur, daß alle Leute
sich dazu zwingen mussten zu glauben, woran zu glauben er sich selbst zwang.“
(Tolstoi, 1990, p.25).
And once you accept your guilt,
once you are willing to forgive, this good will spread just like the evil did
in the first story:
Als er eine Frau umbringt,
versucht sie ihn nicht zu stoppen, sondern fragt ihn einfach, ob denn das
erlaubt sei:
„“Es ist eine große Sünde. Habe
Mitleid mit dir selbst. Du richtest andere Seelen und deine eigene zugrunde..
O-o-oh!“ schrie sie auf.“ (Tolstoi, 1990, p.59).
„Beim Verhör vor dem
Untersuchungsrichter benahm er sich auch ganz anders als die meisten Häftlinge:
er war zerstreut, überhörte viele Fragen; wenn er sie aber verstanden hatte,
bekannte er alles mit einer solchen Offenheit, daß der Untersuchungsrichter,
der gewohnt war, die Delinquenten durch listige Winkelzüge zum Geständnis zu
bringen, hier ein Gefühl hatte, wie wenn man den Fuß hebt, um auf eine Stufe zu
steigen, und es sich erweist, daß die Stufe gar nicht vorhanden ist.“ (Tolstoi,
1990, p.61).
„wenn Christus dem Schächer
vergeben hatte, so bedeutete das, daß auch Christus barmherzig war. Alles das
war ganz neu für Stepa (the murderer), er wunderte sich nur, warum ihm das so
lange verborgen geblieben war. (...) Der allgemeine Sinn der Lehre war ihm klar
geworden; er sah darin, dass all Menechen Brüder sind und daß sie einander
lieben und Mitleid miteinander haben sollen; dann würden alle es gut haben.“
(Tolstoi, 1990, p.68).
„“Weil ich erkannt habe, daß alle
Menschen Brüder sind.“
(...)
„Weil sie nichts verstehen.
„Was verstehe ich nicht?“
„Sie verstehen nichts, wenn Sie
Richter sein wollen.““ (Tolstoi, 1990, p.72).
„Die Mitteilung, daß der Henker
sich geweigert hatte und lieber selbst leiden wollte als andere töten, hatte
Natalja Iwanowas Seele plötzlich ganz umgewandelt.“ (Tolstoi, 1990, p.80).
„’Nicht, daß sie geschrien hätte
oder sonst was’, sagte er, ‚nein! Da hast du mich, schlag mich tot. Nicht mit
mir, mit dir selber sollst du Erbarmen haben.’
„Man bot ihm eine sehr
vorteilhafte Stelle an, er lehnte aber ab nd beschloß für das, was er an Geld
hatte, ein Gut zu kaufen, zu heiraten und, so gut er konnte, dem Volk zu
dienen.“ (Tolstoi, 1990, p.92).
„Nikolaus’ Gesicht verfinstere
sich.
Er hatte den Polen viel Böses getan.
Um dies zu rechtfertigen, musste er sich einreden, alle polen seien Schurken.“
(Tolstoi, 1990, p.185).
A mother whose only child is
about to die. She mourns, but a creature makes an appearance and tells her:
„’Du siehst deinen Kostja, wie er vor einer Woche mit seinen kräftigen,
elastischen Gliedern, senen langen lockigen Haaren und seiner naiven,
freundlichen und verständigen Rede war. Aber war er denn immer so?“ (Tolstoi,
1990, p.296).„Ihr alle bildet euch ein, daß ihr stillsteht und daß ihr und jene,
die ihr liebhabt, immer so bleiben müssen, wie se augenblicklich sind. Ihr
steht aber keine Augenblick still, ihr fließt wie ein Strom, ihr fliegt wie ein
Stein, immer abwärts, dem Tode entgegen, der früher oder später eurer aller
harrt. Wie begreifst du denn nich, daß, wenn er aus nichts zu dem geworden ist,
was er war, er auch keinen Augenblick stillgestanden wäre und nie so geblieben
wäre, wie er war, als er starb? Wie er aus dem Nichts zum Säugling wurde, aus
dem Säugling zum Kind, so wäre er aus dem Kind zum Schuljungen, zum Jüngling,
zum jungen Mann, zum Erwachsenen, zum alternden Mann, zum Greis geworden. Du
weißt ja nicht, was er geworden wäre, wenn er weitergelebt hätte. Ich aber weiß
es.“ (Tolstoi, 1990, p.297).
„Wer mir folgen will, der verleugne
sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. Denn wer
sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert
um meinetwillen, der wird es erhalten. Und welchen Nutzen hätte der Mensch, ob
er die ganze Welt gewönne und verlöre sich selbst oder beschäftigte sich
selbst?“ (Tolstoi, 1990, p.311).
„Es gewährte so viel Freude, den
Menschen zu lieben, der nicht eigentlich schuldig ist, sondern den man tadeln,
hassen möchte. Einen solchen Menschen, einen Feind lieben ist ein großes
Glück.“ (Tolstoi, 1990, p.315).
„ob nicht das ganze Leben auf
dieser Erde ein Traum sei, aus dem wir im Tode erwachen. Wenn dem aber so ist,
ist dann das Lebensgefühl unseres gegenwärtigen Daseins nicht vielleicht bloß
das Erwachen aus dem Traum eines vorhergegangenen Lebens, dessen Einzelheiten
uns gar nicht mehr erinnerlich sind? Unser Erdenleben ist also gar kein Anfang,
sondern nur eine neue Form. Ich sterbe und gehe in eine neue Form über. Dieser
Gedanke gefiel ihm; aber als er sich auf ihn zu stützen versuchte, fühlte er,
daß dieser Gedanke, ja auch jeder andere Gedanke, er sei wie er wolle, die
Furch vor dem Tode nicht bannen könne.“ (Tolstoi, 1990, p.316).
„Wir sind ja schon längst
verurteilt, wir sind es von jeher, und wir leben dennoch. Wir leben gut und
froh, wenn ... wir lieben.“ (Tolstoi, 1990, p.317).
„’Dieser hat die Wahrheit
erkannt’, dachte er, ‚darum legen ihm die Knechte des Antichrists auch den
Strick um den Hals, daß er sie keinem entdecke.’“ (Tolstoi, 1990, p.321).
„Swetlogub glaubte an keinen Gott
und hatte sogar oft über die Leute gelacht, die an einen Gott glauben; er
glaubte auch jetzt nicht an Gott, glaubte nicht, weil er sein Wesen weder in
Worten auszudrücken noch auch in Gedanken zu fassen vermochte. Aber die Gewalt,
die er jetzt anrief, war – das wußte er – das Realste von allem, was ihm
überhaupt bekannt war.“ (Tolstoi, 1990, p.325).
„Die Hauptsache war, daß das
ganze äußere Leben, jede Regelung äußerer Angelegenheiten, jede Teilnahme an
ihnen (...) unwichtig, unnütz war und mich nichts anging. Ich hatte mit einem
Mal begriffen, daß alles das nicht meine Sorge war, daß ich nur eine Sorge
haben durfte – mich selbst, meine Seele.“ (Tolstoi, 1990, p.355).
„sah ich, daß das tatsächlich so
ist, daß dies allein, die Annäherung an den Tod, ein vernünftiger Wunsch des
Menschen ist. Ziel des Wunsches ist nicht der Tod selbst, sondern jene Bewegung
des Lebens, die zum Tode führt. Diese Bewegung ist aber ist die Befreiung von
den Leidenschaften und den Versuchungen jenes geistigen Prinzips, das in jedem
Menschen lebendig ist.“ (Tolstoi, 1990, p.370).
„wenn ich mein höchstes Wohl in
der Befreiung von den Leidenschaften, in der Annäherung an Gott sehen würde, so
wäre alles, was mich dem Tode näher bringt, Erfüllung meines einzigen,
wichtigsten Wunsches. So ist es, und so empfinde ich, wenn ich gesund bin. Wenn
ich aber, wie gestern und vorgestern, Leibweh habe, kann ich dieses Gefühl
nicht hervorrufen und wiedersetze mich zwar nicht dem Tode, wünsche aber auch
nicht, ihm näher zu kommen.
Ja, dieser Zustand ist der
Zustand des geistigen Schlafs. Da gilt es ruhig zu warten.“ (Tolstoi, 1990,
p.370).
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